Neben den Gesundheitstests, die seit vielen Jahren für die Zuchtzulassung durch die FCI-Rasseclubs vorgeschrieben sind – wie das Röntgen auf HD und ED oder die Augenuntersuchung – war für mich von Anfang an klar, dass ich darüber hinaus weitere Untersuchungen durchführen werde. Dazu gehören unter anderem das Röntgen des Übergangswirbels sowie zusätzliche Gentests.
Das Ziel genetischer Tests ist es, Hunde zu identifizieren, die Träger bestimmter erblich bedingter Krankheiten sind, um sie nicht mit anderen Trägern zu verpaaren. Die FCI-angehörigen Rasseclubs im deutschsprachigen Raum sind sich weitgehend einig, dass ein vollständiger Ausschluss von Trägern aus der Zucht zu einem erheblichen Verlust genetischer Vielfalt führen würde.

Nicht alle Erbkrankheiten werden auf die gleiche Weise vererbt. Zur Veranschaulichung habe ich hier den autosomal-rezessiven Erbgang erklärt, der beispielsweise für Progressive Retinaatrophie (PRA-PRCD), Exercise-Induced Collapse (EIC), Centronukleäre Myopathie (CNM) und Hereditäre Nasale Parakeratose (HNPK) gilt.
Eine der für den Labrador relevanten Erbkrankheiten ist die Kupferspeicherkrankheit, bei der Mila Trägerin ist. Derzeit wird nur in den Niederlanden empfohlen, darauf zu testen und die Ergebnisse in die Zuchtplanung einfließen zu lassen. Ich habe dazu die aktuellen Erkenntnisse zum Thema Kupferspeicherkrankheit zusamengetragen.
Ein weiteres wichtiges, aber in der Zucht leider oft vernachlässigtes Thema ist Epilepsie. Ich lege besonderen Wert darauf, die Stammbäume sorgfältig zu analysieren. Dank der engagierten Arbeit meiner Züchterkollegin Ariane von Oakmore gibt es eine umfassende Liste von Hunden, die an Epilepsie erkrankt sind. Da betroffene Hunde derzeit nicht bei den Zuchtverbänden gemeldet werden müssen und viele Züchter leider nicht offen über Epilepsie in ihren Linien sprechen, gibt es eine hohe Dunkelziffer. Arianes Liste ist auf ihrer Webseite unter oakmore.de einsehbar.